RU 4.0 – Religiöse Bildung und Digitalisierung

15. Arbeitsforum für Religionspädagogik der Pädagogischen Stiftung Cassianeum

in Zusammenarbeit mit der Konferenz der Leiter der Schulabteilungen der deutschen Diözesen (KOLEISCHA)und der Arbeitsgemeinschaft Katholische Religionspädagogik und Katechetik (AKRK) und dem Deutschen Katecheten-Verein (dkv)

in Rain am Lech

vom 04. bis 06. März 2020

Zum Programm:

https://www.cassianeum.de/wp-content/uploads/2019/11/Programm.pdf

Zur Anmeldung:

https://www.cassianeum.de/anmeldeformular-arbeitsforum/

Stellungnahme des Vorstands der AKRK zum Synodalen Weg von DBK und ZdK

Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Katholische Religionspädagogik und Katechetik (AKRK – der internationale Zusammenschluss der katholischen Forscherinnen und Forscher im Bereich von Religionspädagogik und Katechese im deutschsprachigen Raum) befürwortet den Synoda-len Weg, den die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholi-ken eingeschlagen haben.
Aus Sicht der AKRK ist dieser Weg mit aller Entschiedenheit zu verfolgen. Die vier Foren „Macht, Partizipation und Gewaltenteilung“, „Sexualmoral“, „Priesterliche Lebensform“ und „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ thematisieren kirchlich und gesellschaftlich dringlich zu diskutierende Fragen.
Diese beschäftigen insbesondere auch junge Menschen, die heute Theologie studieren, sei es im Magisterstudiengang Theologie, sei es im Rahmen eines Lehramtsstudiums. Als zukünftige Religionslehrkräfte, pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Priester werden sie in den nächsten Jahren und Jahrzehnten für viele Menschen das vielleicht wichtigste Gesicht der Kirche sein. Sie werden mit ihrer Person für diese Kirche in einer Gesellschaft einstehen, die in hohem Maß säkular geprägt ist.
Daher sind Reformprozesse um der Glaubwürdigkeit der Katholischen Kirche in Deutschland und der katholischen Theologie willen an den deutschen Universitäten und Hochschulen mit Entschiedenheit zu diskutieren und konkrete Schritte umzusetzen.

Für die AKRK
Prof. Dr. Angela Kaupp
Vorsitzende der AKRK

Vereinigung der Arbeitsgemeinschaften für Katholische Theologie Erklärung angesichts des Überfalls auf die Synagoge in Halle

Der antisemitisch motivierte Anschlag auf die Synagoge von Halle erschreckt uns alle zutiefst. Wir sind entsetzt darüber, dass eine solche Tat in Deutschland möglich geworden ist, und solidarisch mit den Jüdinnen und Juden in Deutschland.

Als Professorinnen und Professoren für Katholische Theologie sehen wir uns darüber hinaus in der Verantwortung, die antijüdischen Denkmuster, die Theologie und kirchliche Frömmigkeit zur Entstehung des Antisemitismus über Jahrhunderte hinweg beigetragen haben, aufzudecken und zu widerlegen. Wir bekennen uns in Forschung und Lehre zu einer christlichen Theologie, die selbstkritisch allen antijüdischen theologischen Denkbewegungen entgegensteht und die die untrennbare Verbundenheit des Christentums mit dem Judentum immer wieder aufs Neue vergegenwärtigt.

Wir hoffen, dass wir damit einen Beitrag dazu leisten, dass Antisemitismus in unserer Gesellschaft nicht noch weiter Fuß fassen kann.

Prof. Dr. Gerd Häfner  
Ludwig-Maximilians-Universität München
Vorsitzender                                                     

Prof. Dr. Norbert Clemens Baumgart
Universität Erfurt
Stellvertretender Vorsitzender

                   

[CfP] – ÖRF – Religionspädagogik im Digitalen Zeitalter

Digitale Bildung, Digital-Pakt, Open Educational Ressources (OER), Learning-Apps, Inverted Classroom, Augmented Reality, Papierfreier Unterricht, Tablet-Klassen, SAMR-Modell: Solche Schlagworte spiegeln, dass der digitale Wandel auf neuem Niveau Schule, Unterricht, Lernen und Lehren verändert. Im regionalen Vergleich begegnen große Ungleichzeitigkeiten, beispielsweise hinsichtlich der technischen Ausstattung an verschiedenen Standorten, der rechtlichen Rahmenbedingungen und der Kompetenzen von Lehrpersonen. Der generation gap ist eklatant. Doch nicht nur Schulen, sondern die Bildungslandschaft allgemein sind durch diese Prozesse maßgeblich geprägt. Vielerorts werden Professuren und Schwerpunkte für den Bereich Digitalisierung, Digitaler Wandel, digital humanities eingerichtet. Religionspädagogik reagiert zunehmend auf diese Veränderungen und entwickelt neue Rahmenbedingungen und Zugänge.
Menschen im Bildungsbereich – Lehrende und Lernende – müssen für diesen Umgang digitale Kompetenzen aufbauen. Solche strukturieren sich in verschiedene Bereiche: Technologien, Lehren und Lernen, Kommunikation und Vernetzung, Innovieren und Schaffen, Suchen und Nutzen, Identität und Wohlbefinden.
Der digitale Wandel vollzieht und beschleunigt die Mediatisierung der Lebenswelt. Diese erzeugt inzwischen durchgreifend neue Realitäten in Schule und Bildung, die für die Religionspädagogik eingebettet sind in umfassende Diskurse um digital religion, in den größeren Zusammenhang von Religion und Medien, in Fragen der Symbolsprache, religiöse Visualität und Kommunikation, in Lerntheorien und Unterrichtskonzeptionen. Damit einher gehen Veränderungen im Selbst- und Menschenbild, in Interaktion und Kommunikation. Auf Social Media-Plattformen finden religiöses Influencing und Selbst-Inszenierung statt. Auch hat die Begleitung religiöser und kirchlicher Entwicklungen durch eine kritische mediale und mediatisierte Öffentlichkeit neue Qualitäten angenommen. Diese höchst diversen Perspektiven erfordern grundsätzliche Positionierungen, Forschungen und Entwicklungen im Bereich der religiösen Bildung.
Wie geht die Religionspädagogik in Theorie und Forschung mit Medienerziehung und Digitalität um?
Welche religionspädagogischen Fragen stellen sich gegenwärtig – bezogen auf verschiedene Lernorte wie Schule, Hochschule, Universität, außerschulische Lernorte? Welche religionsbezogenen Kompetenzen brauchen Kinder und Jugendlichen für ihre alltägliche Mediennutzung? Wie geht Authentizität in mediatisierter Welt, wie ändern sich Menschenbilder angesichts von Social Media, Selbstinzenierung und Selfies, Hate Speech und Cybermobbing? Wie kann religiöses, konfessionelles, ökumenisches, interreligiöses Lernen in mediatisierter Lebenswelt begleitet werden, und worin liegt der Beitrag religiöser Bildung, die junge Menschen heute stark machen kann für eine Welt, die in 50 Jahren wieder grundlegend anders aussehen wird? Welche Ansprüche stellt der Wandel an ältere Menschen?
Mögliche Themen für Beiträge können sein:

  • Digitaler Wandel im Feld der religiösen Bildung
  • Medienbildung im Religionsunterricht / Religiöse Bildung als Medienbildung
  • Konzeption einer mediensensiblen Religionspädagogik
  • Religionsunterricht in Tablet-Klassen
  • Digitalität und Inklusion
  • Mediennutzung, Medienpraxis, Medienreflexion durch Kinder/Jugendliche
  • Aufbau von textlicher und ästhetischer Literalität in digitaler Kommunikation
  • Erfahrungen und Zwischenbilanzen zu bestehenden Online-Plattformen religiöser Bildung
  • Religiöse Bildung im Umfeld gegenwärtiger medialer Repräsentation von Religion
  • Vernetzung und Strategien webbasierter Kommunikation im Bereich religiöser Bildung
  • Social Media-Plattformen als Orte und Plattformen religiöser Kommunikation, Sichtbarkeit von religionsunterrichtlicher Praxis in Social Media
  • Religiöses Influencing in Social Media
  • Erfahrungen mit digitalem Wandel in religionspädagogischer Lehre und Ausbildung (v.a. Universitäten, Hochschulen, Lehramtsausbildung)
  • Religionsdidaktik als Mediendidaktik?
  • Kritische Analyse der Darstellung von religiösen, insbesondere katechetischen Inhalten im Netz
    Wir laden herzlich ein, Beiträge speziell zur Thematik dieses Heftes bzw. auch über das Thema hinausgehende Beiträge zu verfassen und für die nächste Ausgabe des ÖRF einzureichen, die im Mai 2020 erscheinen wird.
    Zur Struktur der einzelnen ÖRF-Ausgaben siehe weiter unten in diesem Call. Wir bitten ebenso um die Bekanntgabe von Publikationen, die in der letzten Zeit entstanden sind und die rezensiert werden sollen sowie um Kurzbeschreibungen sehr guter wissenschaftlicher religionspädagogischer Qualifizierungsarbeiten an den verschiedenen Standorten (Master-, Diplomarbeiten …)

Wir bitten dringend, die in der Beilage mitgeschickten Manuskriptrichtlinien zu beachten!
Verantwortlich für die inhaltliche Konzeption dieser Ausgabe:
Univ.-Ass. Dr. Viera Pirker, Universität Wien
Ao. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Weirer, Universität Graz
Zeitplan:

  • Bekanntgabe geplanter Beiträge mit einer kurzen Beschreibung bis 31. Oktober 2019 an wolfgang.weirer@uni-graz.at
  • Abgabetermin für Beiträge und Rezensionen: 20. Jänner 2020
  • Rückmeldungen der GutachterInnen bis 14. März 2020
  • Überarbeitungsphase der Beiträge bis 10. April 2020
  • Erscheinungsdatum: Mai 2020

Weitere Informationen entnehmen Sie dem CfP:

[CfP] – ÖRF – Religionspädagogik in der frühen Kindheit

Die Frage nach Religion in der frühen Kindheit erfährt gegenwärtig in pädagogischen, medialen und gesellschaftspolitischen Diskursen neue Aufmerksamkeit, was einerseits als Zeichen für eine positive Entwicklung gedeutet werden kann, andererseits einer kritischen Beobachtung und Reflexion seitens der Religionspädagogik bedarf. Die Auseinandersetzungen verlaufen kontrovers: Wurde die Frage nach religiöser Bildung im Österreichischen BildungsRahmenPlan für Elementarpädagogische Bildungseinrichtungen 2009 noch ausgeblendet, so erhielt sie nicht zuletzt durch die Debatte um die sogenannten „islamischen Kindergärten“, einem Ethikleitfaden der Stadt Wien, sowie in der Diskussion um ein Kopftuchverbot in Kindergärten und einen Wertekatalog als „bundesländer-übergreifender und verpflichtender Leitfaden“ in Österreich neue Brisanz. Zugleich wird Religion als Quelle für eine spirituell-religiöse Identitätsentwicklung, als Ressource für Kinder mit Fluchterfahrungen und als Brücke in der Begegnung einander fremder Menschen angesehen. Solche Diskurse greifen auf unterschiedliche Felder frühkindlicher Entwicklung zu: auf Familien, Pastoral und elementarpädagogische Bildungseinrichtungen.

Weitere Informationen entnehmen Sie dem CfP:

Informationen zur Erstellung eines Manuskripts finden Sie hier:

Neuer Vorstand der AKRK gewählt

Auf der Jahrestagung 2018 in Leitershofen wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt. Der neue Vorstand setzt sich zusammen aus:

1. Vorsitzende: Prof. Dr. Angela Kaupp (Koblenz)

2. Vorsitzende: Prof. Dr. Martina Kraml (Innsbruck)

Weitere Mitglieder (alphabetisch): Carina Caruso (Paderborn); Dr. Johannes Heger (Freiburg); Prof. Dr. Annegret Reese-Schnitker (Kassel)

Der „alte“ Vorstand gratuliert ganz herzlich zur Vorstandswahl und wünscht dem neuen Vorstand viel Erfolg und Freude bei der Vorstandstätigkeit!

Zugleich bedankt sich der „alte“ Vorstand für die langjährige gute Zusammenarbeit und die vielfältige Unterstützung, die wir von den AKRK-Mitgliedern erfahren haben.

Für den „alten“ Vorstand:

Prof. Dr. Claudia Gärtner (Dortmund)