AKRK-Jahrestagung 2024

Vorausschau

Termin: Donnerstag 19. September bis Samstag, 21. September 2024
(Treffen der Nachwuchswissenschaftler*innen ab Mittwoch, 18.September 2024)

Ort: Exerzitienhaus Leitershofen (b. Augsburg)

(Programm und Anmeldeunterlagen werden im Frühjahr 2024 an alle Mitglieder verschickt)

Im Gedenken an unseren ehemaligen AKK / AKRK-Vorsitzenden (1998 bis 2002)

Nachruf


Prof. Dr. Werner Tzscheetzsch

(30. Januar 1950 in Freiburg i. Br. – 03. April 2021 in Freiburg i. Br.)


Werner Tzscheetzsch studierte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg Katholische Theologie und Erziehungswissenschaft und schloss beide Fächer mit dem Diplom ab. Von 1978 bis 1982 war er Bildungsreferent beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Freiburg. Anschließend arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. später als Akademischer Rat bei Prof. Dr. Günter Biemer am Lehrstuhl für Pädagogik und Katechetik der Albert-Ludwigs-Universität. 1984 promovierte er mit einer Arbeit zur Ausbildung jugendlicher Gruppenleiter, die 1985 als Teil 2 des von Günter Biemer herausgegebenen „Handbuch kirchlicher Ju-gendarbeit“ im Herder-Verlag erschien. Seine Habilitation im Jahr 1992 mit dem Thema „Gott teilt sich mit: Heilsgeschichte im Religionsunterricht“ erschien 2002 im Schwabenverlag (Ostfildern). Von 1990 bis 1995 war Werner Tzscheetzsch Direktor der Katholischen Akademie für Jugendfragen in Altenberg (Bistum Köln).


1995 erfolgte der Ruf zum Professor für Pädagogik und Katechetik an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg, wo Tzscheetzsch bis 2009 lehrte. Am 19. Januar 2009 entzog ihm der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch die kirchliche Lehrbefugnis, nachdem Werner Tzscheetzsch dem Erzbischof auf eigenen Wunsch mitgeteilt hatte, dass er „den kirchlichen Erwartungen an einen Hochschullehrer der katholischen Theologie“ nicht mehr entsprechen könne und wolle. Danach hatte er bis zu seiner krankheitsbedingt vorzeitigen Emeritierung die zum Wintersemester 2009/10 eigens für ihn eingerichtete Professur für Schul- und Sozialpädagogik am Institut für Pädagogik derselben Universität inne.


Werner Tzscheetzsch verstand Religionspädagogik in einem weiten Sinn und er hat nicht nur zahlreiche Publikationen zum Religionsunterricht, sondern auch zu Jugendalter, Jugendarbeit, Katechese und Erwachsenenbildung verfasst. Gefragt war auch als Referent für zahlreiche religionspädagogische Themen.


Auf folgende Forschungsprojekte ist besonders hinzuweisen:

  • Die Mitherausgabe des vierbändigen „Handbuch kirchlicher Jugendarbeit“ unter der Leitung von Günter Biemer, das bis heute das umfangreichste Werk zur Jugendarbeit in der katholischen Kirche in Deutschland.
  • Die Erforschung der Berufsbiografien von Religionslehrkräften: vgl. Feige, Andreas / Dressler, Bernhard / Werner Tzscheetzsch (Hrsg.): Religionslehrerin oder Religionslehrer werden. Zwölf Analysen berufsbiografischer Selbstwahrnehmung, Ostfildern 2006.
  • Die Evaluation konfessioneller Kooperation in Baden-Württemberg: vgl. Lothar Kuld / Friedrich Schweitzer/ Werner Tzscheetzsch / Joachim Weinhardt: Im Religionsunter-richt zusammenarbeiten. Evaluation des Modells der konfessionell-kooperativen Reli-gionsunterricht in Baden-Württemberg, Stuttgart 2009.


Als Vorsitzender der AKRK (1998 bis 2002) hat sich Werner Tzscheetzsch richtungsweisend für die Belange der AKRK eingesetzt. In seine Amtszeit fällt die 2001 beschlossene Namensänderung von AKK (Arbeitsgemeinschaft Katholischer Katechetikdozenten) in AKRK (Arbeitsgemeinschaft Katholische Religionspädagogik und Katechetik). Als Vorsitzender legte er Wert darauf, dass Nachwuchswissenschaftler/innen und ihre Forschungsthemen u.a. durch das damals neu eingeführte Format der Posterpräsentationen bei Jahrestagungen stärker sichtbar wurden.


Von 2005 bis 2006 war Werner Tzscheetzsch Vorsitzender der Deutschen Sektion der Europä-ischen Gesellschaft für Theologie (ET).


In ehrender Erinnerung gedenken wir Werner Tzscheetzsch.


Für die Arbeitsgemeinschaft Katholische Religionspädagogik und Katechetik (AKRK)


Prof. Dr. Angela Kaupp
(Vorsitzende)

„Ethikunterricht und Religionsunterricht“

Österreichisches Religionspädagogisches Forum 30 / 2022 / Heft 1

„Ethikunterricht und Religionsunterricht“

Call for Papers

Mit dem Schuljahr 2021/22 wird in Österreich der Ethikunterricht als Pflichtfach für alle, die keinen Religionsunterricht besuchen, eingeführt. Dies gilt zunächst für die Sekundarstufe 2; eine Erweiterung auch in die Sekundarstufe 1 und die Primarstufe ist mittel- bis langfristig geplant. Dieser Schritt erfolgte nach jahrzehntelangen politischen und pädagogischen Debatten, in deren Verlauf bereits über zweihundert Schulen aus eigener Initiative Ethikunterricht als Schulversuch anzubieten begonnen hatten. Erstmals in der Geschichte des österreichischen Bildungswesens wird nun ein Schulversuch flächendeckend ins Regelschulwesen überführt. Begleitend dazu wurde an mehreren Hochschulstandorten eine interimistische berufsbegleitende Ausbildung für den Ethikunterricht implementiert. Derzeit werden von Universitäten und Hochschulen Curricula für das Studium des Unterrichtsfachs Ethik erstellt, das zukünftig den Fächerkanon der Lehramtsstudien ergänzen soll.

In seiner jetzigen Form steht der Ethikunterricht als alternatives Ersatzfach in unmittelbarer Beziehung zum Religionsunterricht: Dies reicht von der konkreten administrativen Umsetzung an den Schulen bis hin zu bildungspolitischen Diskussionen, in denen auch eine Abschaffung des Religionsunterrichts als Pflichtfach zugunsten von ‚Ethik für alle‘ gefordert wurde. Die Auswirkungen der Einführung des Ethikunterrichts auf den Religionsunterricht sind daher von hohem religionspädagogischem Interesse; dies betrifft den Status des Religionsunterrichts an den öffentlichen Schulen, dessen didaktische Konzeption und die Verortung von ethischer Bildung als Teil religiöser Bildung ebenso wie Fragen der Ausbildung an Hochschulen und Universitäten. Von besonderem Interesse sind daher auch empirische Studien und Erfahrungen aus deutschen Bundesländern sowie aus Schweizer Kantonen, in denen unterschiedliche Organisationsformen von Ethik- und Religionsunterricht schon seit längerer Zeit existieren. Da im Ethikunterricht auch Religionen und Religiosität zum Thema gemacht werden, ist ebenso zu fragen, welchen Beitrag Religions- bzw. Religionendidaktik zum Ethikunterricht leisten kann.

Diese Ausgabe des ÖRF wird sich daher mit dem Verhältnis von Ethik- und Religionsunterricht und dessen Bedeutung für Religionsunterricht, Religionsdidaktik sowie den Auswirkungen auf die Ausbildung von Religionspädagog*innen wie auch Ethikdidaktiker*innen befassen. Dies umfasst sowohl die Analyse öffentlicher Debatten, empirische Studien und Evaluierungen wie auch didaktische Konzeptionen und Reflexionen. Beiträge können beispielsweise in folgenden Themenfeldern angesiedelt sein:

  • Modelle und Erfahrungen mit Religions- und/oder Ethikunterricht im internationalen/europäischen Vergleich, insbesondere auch in den deutschsprachigen Nachbarländern;
  • Analyse politischer, pädagogischer und gesellschaftlicher Debatten rund um den Religions- und Ethikunterricht in Österreich
  • Evaluation und Diskussion des Schulversuchs Ethik in Österreich (mit Blick auf den Religionsunterricht)
  • Prognosen und Perspektiven für den Status des Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen, dessen didaktische Konzeption und dessen Beitrag zur Schulkultur
  • Verhältnis von Ethik- und Religionsunterricht – zwischen Konkurrenz und Kooperation
  • ethische Bildung im Religionsunterricht: Verbindungen und Unterscheidungen zum Ethikunterricht
  • religiöse Bildung und Religionendidaktik im Ethikunterricht
  • Professionsverständnis von Religions- und Ethiklehrer*innen
  • Fragen der Ausbildung für den Religions- und Ethikunterricht an Hochschulen und Universitäten

Wir laden herzlich ein, Beiträge speziell zur Thematik dieses Heftes bzw. auch über die Thematik hinausgehende Beiträge zu verfassen und für diese Ausgabe des ÖRF einzureichen, die im Mai 2022 erscheinen wird.

Wir bitten Sie, uns die Ankündigungen Ihres Beitrages an folgende Mail-Adresse zu senden: oerf.redaktion@uni-graz.at. Sie werden daraufhin eine kurze Rückmeldung von uns erhalten.

Sobald Sie Ihren Beitrag fertig erstellt haben, laden Sie ihn bitte selbstständig auf folgender Seite hoch: http://oerf-journal.eu/. Melden Sie sich dazu auf der Plattform an und wählen Sie „Neue Einreichung“ aus. Sollten diesbezüglich Fragen auftreten, wenden Sie sich bitten an oerf.redaktion@uni-graz.at, andreas.bogensberger@uni-graz.at oder wolfgang.weirer@uni-graz.at.

Wenn Sie bereits im Zeitraum von 2017-2021 einen Beitrag für das Österreichische Religionspädagogische Forum erstellt haben, wurden Sie bereits auf der Plattform erfasst. In diesem speziellen Fall melden Sie sich per Mail noch vor der „Neuen Einreichung“ bei andreas.bogensberger@uni-graz.at oder oerf.redaktion@uni-graz.at. Sie erhalten von uns Ihren Zugang zur Plattform – erstellen Sie anschließend ein neues Passwort.

Wir bitten ebenso um die Bekanntgabe von Publikationen, die in der letzten Zeit entstanden sind und die rezensiert werden sollen, sowie um Kurzbeschreibungen sehr guter wissenschaftlicher religionspädagogischer Qualifizierungsarbeiten an den verschiedenen Standorten (Master-, Diplomarbeiten, Dissertationen …)!

Wir bitten dringend, die Manuskriptrichtlinien zu beachten!

Verantwortlich für die inhaltliche Konzeption dieser Ausgabe:

PD Dr.in Petra Steinmair-Pösel, KPH Edith Stein

Univ.-Ass. DDr. Christian Feichtinger, Universität Graz

Zeitplan

Vorschläge für Beiträge erbitten wir bis 29.10.2021

Abgabetermin für alle Beiträge: 14.01.2022

Erscheinungsdatum: Mai 2022

Herausgeber:

Vorstand des Österreichischen Religionspädagogischen Forums;
Univ.-Prof.in Dr.in Andrea Lehner-Hartmann (Vorsitzende).

Linie der Zeitschrift:

Die Zeitschrift dient der religionspädagogischen Theoriebildung und thematisiert bewusst den österreichischen Kontext, möchte aber gezielt auch für andere Länder, Regionen und Kontexte interessant sein. Sie ist ökumenisch und interreligiös ausgerichtet und somit das Publikationsorgan für ReligionspädagogInnen aller Religionen und Konfessionen, die an Pädagogischen Hochschulen oder Universitäten im Bereich von Forschung und/oder Lehre tätig sind.

ISSN: 1018-1539

Erscheinungsweise:

2x / Jahr, online, Open-Access. Zugang: www.unipub.uni-graz.at/oerf bzw. www.oerf.eu

Die Beiträge der Zeitschrift werden gegenwärtig in folgenden Datenbanken gelistet bzw. indexiert:

  • Web of science (Thomson Reuters): Emerging Sources Citation Index
    • Directory of Open Access Journals (DOAJ)
    • ERIH-Plus
    • Ulrichsweb
    • RKE-Datenbank (Comenius-Institut)
    • FIS-Bildung
    • QOAM – Quality Open Access Market


Schriftleitung:

Ao. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Weirer, Universität Graz

Inhaltliches Konzept:

Jedes Heft hat ein durch das Editorial Board festgelegtes Schwerpunktthema. Zu diesem Thema gibt es einen Call for Papers, es werden darüber hinaus auch konkrete AutorInnen explizit um themenspezifische Beiträge angesprochen.

Daneben werden Beiträge zu religionspädagogischen Themen aller Art veröffentlicht, zu allen Lernorten von Religion und zur Wissenschaftstheorie der Religionspädagogik. Beiträge können auch die Praxis religiöser Bildung in den Blick nehmen, doch sollen sie dabei erkennbar theoriegeleitet sein. Die Ausgaben umfassen auch Buchbesprechungen sowie die Vorstellung von religionspädagogischen Masterarbeiten, Diplomarbeiten und Dissertationen, die in Österreich entstanden sind.

Jedem Beitrag (außer Rezensionen und Vorstellung von Qualifikationsarbeiten) wird ein Abstract in deutscher und englischer Sprache vorangestellt.

Die Qualitätssicherung der Zeitschrift beinhaltet ein double-blind Peer-Review-Verfahren (ausgenommen davon sind Beiträge zum Teil C sowie Praxisbeiträge, die jeweils von mindestens zwei Mitgliedern des Editorialboards begutachtet werden, s.u.). Die GutachterInnen im Peer-Review-Verfahren kommen aus der religionspädagogischen scientific community, in der Regel aus dem deutschsprachigen Raum.

Struktur der Einzelausgaben:

Editorial (Schriftleitung): Einführung in die Thematik des Heftes, kursorische Vorstellung der Beiträge

Teil A: Thementeil (6 bis 10 Beiträge) / peer reviewed

Teil B: Weitere wissenschaftliche Beiträge / peer reviewed 

Teil C: Weitere Beiträge, primär berufsfeldspezifische Forschung / reviewed durch Editorial Board

Teil D: Praxisberichte, Tagungsberichte u.ä. Teil E: Rezensionen und Vorstellungen wissenschaftlicher Qualifikationsarbei

Ökumenische Jahrestagung 2021 der GwR und der AKRK

„Wenn sich die Mitte auflöst…“–
Große und kleine Narrative in Gesellschaft und Religionspädagogik

Leben wir in einem „Königreich der Angst“ (Martha Nussbaum 2019), u.a.begründet durch die fortschreitende Pluralisierung (so Isolde Charim, 2018)? Werden wir von „liberalen Eliten“ ge-und verführt (Carlo Strenger, 2019)? Wirkt der „Geist der Humanität“ in allen Lebensbezügen (Volker Gerhardt, 2012)? Sind wir am Ende des Fortschritts (Amy Allen, 2019) und bricht uns (nicht nur politisch) die Mitte weg (Thomas Jäger,2019)?

So die Schlagworte aktueller, zum Teil soziologisch oder philosophisch aufgearbeiteter Narrative, die uns bestimmen, weil wir selbst Teil dieser Narrative sind.

Unstrittig ist, dass Gruppen und Gesellschaften durch „méta récits“ (Lyotard, 1979) langfristig bewegt und verändert werden. Über die englische Übertragung Lyotards als „grand narrative“ hat sich der Ausdruck der „Narrative“ etabliert. Narrative sollten wahrgenommen, erklärt und gedeutet werden, sie bedürfen im Kontext unserer Fachdisziplin aber auch immer wieder der Revision, zum Teil auch der Kritik und des Widerspruchs. Zudem laden sie dazu ein, miteinander querzudenken.Auf unserer ökumenischen AKRK-GwR-Tagung, die vom 10.-12.9.2020 in Trier(Tagungszentrum: Schumann Haus) stattfindet, wollen wir uns Narrativenauf unterschiedlichen Ebenen nähern: Prof. Dr. Clemens Albrecht (Universität Bonn) wird aktuelle Narrative zu Religion und Gesellschaft vorstellen, diese werden anschließend religionspädagogisch gegengelesen. Exemplarisch wird ein Narrativ, nämlich das angebliche „Wegbrechen der Mitte“, religionspädagogisch durchdekliniert werden. So wird uns am ersten Tag die Frage beschäftigen, ob in einer zunehmend heterogenen Gesellschaft die Rede von einer „Mitte der Gesellschaft“ noch stimmig erscheint oder ob es einen „Verlust der Mitte“ gibt und wie sich die (vermeintliche) Mitte bzw. ihr Wegbrechen bei den Protagonist*innen der Religionspädagogik, den Forschenden, den Lehrer*innen, den Schüler*innen u.a. darstellt. Hierbei soll nicht nur die Mitte in den Blick kommen, sondern auch die „Ränder“.

Beim Abend der Begegnung werden uns die Emeriti Prof. Dr. Gerhard Büttner und Prof. Dr. Dr. h.c. Norbert Mette ihre persönlichen Narrative zu wissenschaftlichen Narrativen erzählen.

Am Samstag stehen Analysen zu Narrativen in der religionspädagogischen Wissenschaft im Vordergrund. Danach werden Inhalte in Workshops vertieft.

Nach einer Stadtführung wird ein Nachwuchstandem Narrative in Jugendmedien mit ihren religiösen Implikationen analysieren.

Fachwissenschaftliche Einzelanalysen zu religionsdidaktischen Themenfeldern,wie z.B. „Entscheidung“, „Gender“,oder „Migration“, und die Frage nach ihren Narrativen bilden den Schwerpunkt des Sonntagvormittags, hinzu kommtein Blick in die Zukunft auf mögliche religionspädagogische Narrative 2030.

Vor Beginn der Jahrestagung findet am Donnerstag/Freitag (09./10. September 2021) der Nachwuchsworkshop von GwR und AKRK statt.

Hinweis: Anmeldeunterlagen werden Ihnen zugehen, sobald die Entwicklung der Corona-Pandemie mehr Gewissheit über die Durchführungsmöglichkeiten gibt. 

„Ethikunterricht und Religionsunterricht“

Österreichisches Religionspädagogisches Forum 30 / 2022 / Heft 1

„Ethikunterricht und Religionsunterricht“

Call for Papers

Mit dem Schuljahr 2021/22 wird in Österreich der Ethikunterricht als Pflichtfach für alle, die keinen Religionsunterricht besuchen, eingeführt. Dies gilt zunächst für die Sekundarstufe 2; eine Erweiterung auch in die Sekundarstufe 1 und die Primarstufe ist mittel- bis langfristig geplant. Dieser Schritt erfolgte nach jahrzehntelangen politischen und pädagogischen Debatten, in deren Verlauf bereits über zweihundert Schulen aus eigener Initiative Ethikunterricht als Schulversuch anzubieten begonnen hatten. Erstmals in der Geschichte des österreichischen Bildungswesens wird nun ein Schulversuch flächendeckend ins Regelschulwesen überführt. Begleitend dazu wurde an mehreren Hochschulstandorten eine interimistische berufsbegleitende Ausbildung für den Ethikunterricht implementiert. Derzeit werden von Universitäten und Hochschulen Curricula für das Studium des Unterrichtsfachs Ethik erstellt, das zukünftig den Fächerkanon der Lehramtsstudien ergänzen soll.

In seiner jetzigen Form steht der Ethikunterricht als alternatives Ersatzfach in unmittelbarer Beziehung zum Religionsunterricht: Dies reicht von der konkreten administrativen Umsetzung an den Schulen bis hin zu bildungspolitischen Diskussionen, in denen auch eine Abschaffung des Religionsunterrichts als Pflichtfach zugunsten von ‚Ethik für alle‘ gefordert wurde. Die Auswirkungen der Einführung des Ethikunterrichts auf den Religionsunterricht sind daher von hohem religionspädagogischem Interesse; dies betrifft den Status des Religionsunterrichts an den öffentlichen Schulen, dessen didaktische Konzeption und die Verortung von ethischer Bildung als Teil religiöser Bildung ebenso wie Fragen der Ausbildung an Hochschulen und Universitäten. Von besonderem Interesse sind daher auch empirische Studien und Erfahrungen aus deutschen Bundesländern sowie aus Schweizer Kantonen, in denen unterschiedliche Organisationsformen von Ethik- und Religionsunterricht schon seit längerer Zeit existieren. Da im Ethikunterricht auch Religionen und Religiosität zum Thema gemacht werden, ist ebenso zu fragen, welchen Beitrag Religions- bzw. Religionendidaktik zum Ethikunterricht leisten kann.

Diese Ausgabe des ÖRF wird sich daher mit dem Verhältnis von Ethik- und Religionsunterricht und dessen Bedeutung für Religionsunterricht, Religionsdidaktik sowie den Auswirkungen auf die Ausbildung von Religionspädagog*innen wie auch Ethikdidaktiker*innen befassen. Dies umfasst sowohl die Analyse öffentlicher Debatten, empirische Studien und Evaluierungen wie auch didaktische Konzeptionen und Reflexionen. Beiträge können beispielsweise in folgenden Themenfeldern angesiedelt sein:

  • Modelle und Erfahrungen mit Religions- und/oder Ethikunterricht im internationalen/europäischen Vergleich, insbesondere auch in den deutschsprachigen Nachbarländern;
  • Analyse politischer, pädagogischer und gesellschaftlicher Debatten rund um den Religions- und Ethikunterricht in Österreich
  • Evaluation und Diskussion des Schulversuchs Ethik in Österreich (mit Blick auf den Religionsunterricht)
  • Prognosen und Perspektiven für den Status des Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen, dessen didaktische Konzeption und dessen Beitrag zur Schulkultur
  • Verhältnis von Ethik- und Religionsunterricht – zwischen Konkurrenz und Kooperation
  • ethische Bildung im Religionsunterricht: Verbindungen und Unterscheidungen zum Ethikunterricht
  • religiöse Bildung und Religionendidaktik im Ethikunterricht
  • Professionsverständnis von Religions- und Ethiklehrer*innen
  • Fragen der Ausbildung für den Religions- und Ethikunterricht an Hochschulen und Universitäten

Wir laden herzlich ein, Beiträge speziell zur Thematik dieses Heftes bzw. auch über die Thematik hinausgehende Beiträge zu verfassen und für diese Ausgabe des ÖRF einzureichen, die im Mai 2022 erscheinen wird.

Wir bitten Sie, uns die Ankündigungen Ihres Beitrages an folgende Mail-Adresse zu senden: oerf.redaktion@uni-graz.at. Sie werden daraufhin eine kurze Rückmeldung von uns erhalten.

Sobald Sie Ihren Beitrag fertig erstellt haben, laden Sie ihn bitte selbstständig auf folgender Seite hoch: http://oerf-journal.eu/. Melden Sie sich dazu auf der Plattform an und wählen Sie „Neue Einreichung“ aus. Sollten diesbezüglich Fragen auftreten, wenden Sie sich bitten an oerf.redaktion@uni-graz.at, andreas.bogensberger@uni-graz.at oder wolfgang.weirer@uni-graz.at.

Wenn Sie bereits im Zeitraum von 2017-2021 einen Beitrag für das Österreichische Religionspädagogische Forum erstellt haben, wurden Sie bereits auf der Plattform erfasst. In diesem speziellen Fall melden Sie sich per Mail noch vor der „Neuen Einreichung“ bei andreas.bogensberger@uni-graz.at oder oerf.redaktion@uni-graz.at. Sie erhalten von uns Ihren Zugang zur Plattform – erstellen Sie anschließend ein neues Passwort.

Wir bitten ebenso um die Bekanntgabe von Publikationen, die in der letzten Zeit entstanden sind und die rezensiert werden sollen, sowie um Kurzbeschreibungen sehr guter wissenschaftlicher religionspädagogischer Qualifizierungsarbeiten an den verschiedenen Standorten (Master-, Diplomarbeiten, Dissertationen …)!

Wir bitten dringend, die Manuskriptrichtlinien zu beachten!

Verantwortlich für die inhaltliche Konzeption dieser Ausgabe:

PD Dr.in Petra Steinmair-Pösel, KPH Edith Stein

Univ.-Ass. DDr. Christian Feichtinger, Universität Graz

Zeitplan

Vorschläge für Beiträge erbitten wir bis 29.10.2021

Abgabetermin für alle Beiträge: 14.01.2022

Erscheinungsdatum: Mai 2022

Herausgeber:

Vorstand des Österreichischen Religionspädagogischen Forums;
Univ.-Prof.in Dr.in Andrea Lehner-Hartmann (Vorsitzende).

Linie der Zeitschrift:

Die Zeitschrift dient der religionspädagogischen Theoriebildung und thematisiert bewusst den österreichischen Kontext, möchte aber gezielt auch für andere Länder, Regionen und Kontexte interessant sein. Sie ist ökumenisch und interreligiös ausgerichtet und somit das Publikationsorgan für ReligionspädagogInnen aller Religionen und Konfessionen, die an Pädagogischen Hochschulen oder Universitäten im Bereich von Forschung und/oder Lehre tätig sind.

ISSN: 1018-1539

Erscheinungsweise:

2x / Jahr, online, Open-Access. Zugang: www.unipub.uni-graz.at/oerf bzw. www.oerf.eu

Die Beiträge der Zeitschrift werden gegenwärtig in folgenden Datenbanken gelistet bzw. indexiert:

  • Web of science (Thomson Reuters): Emerging Sources Citation Index
    • Directory of Open Access Journals (DOAJ)
    • ERIH-Plus
    • Ulrichsweb
    • RKE-Datenbank (Comenius-Institut)
    • FIS-Bildung
    • QOAM – Quality Open Access Market


Schriftleitung:

Ao. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Weirer, Universität Graz

Inhaltliches Konzept:

Jedes Heft hat ein durch das Editorial Board festgelegtes Schwerpunktthema. Zu diesem Thema gibt es einen Call for Papers, es werden darüber hinaus auch konkrete AutorInnen explizit um themenspezifische Beiträge angesprochen.

Daneben werden Beiträge zu religionspädagogischen Themen aller Art veröffentlicht, zu allen Lernorten von Religion und zur Wissenschaftstheorie der Religionspädagogik. Beiträge können auch die Praxis religiöser Bildung in den Blick nehmen, doch sollen sie dabei erkennbar theoriegeleitet sein. Die Ausgaben umfassen auch Buchbesprechungen sowie die Vorstellung von religionspädagogischen Masterarbeiten, Diplomarbeiten und Dissertationen, die in Österreich entstanden sind.

Jedem Beitrag (außer Rezensionen und Vorstellung von Qualifikationsarbeiten) wird ein Abstract in deutscher und englischer Sprache vorangestellt.

Die Qualitätssicherung der Zeitschrift beinhaltet ein double-blind Peer-Review-Verfahren (ausgenommen davon sind Beiträge zum Teil C sowie Praxisbeiträge, die jeweils von mindestens zwei Mitgliedern des Editorialboards begutachtet werden, s.u.). Die GutachterInnen im Peer-Review-Verfahren kommen aus der religionspädagogischen scientific community, in der Regel aus dem deutschsprachigen Raum.

Struktur der Einzelausgaben:

Editorial (Schriftleitung): Einführung in die Thematik des Heftes, kursorische Vorstellung der Beiträge

Teil A: Thementeil (6 bis 10 Beiträge) / peer reviewed

Teil B: Weitere wissenschaftliche Beiträge / peer reviewed 

Teil C: Weitere Beiträge, primär berufsfeldspezifische Forschung / reviewed durch Editorial Board

Teil D: Praxisberichte, Tagungsberichte u.ä.

Teil E: Rezensionen und Vorstellungen wissenschaftlicher Qualifikationsarbeiten

Downloads:

Jahrestagung 2020 verschoben auf 2021

Tagung wurde aufgrund der Covid-19-Pandemie in nächste Jahr verschoben.
Neuer Termin: 10-12. September 2021 in Trier.

Die kommende Tagung findet als Ökumenische Jahrestagung 2020 von AKRK und GwR vom 11.-13.09.2020 in Mainz (Erbacher Hof) statt.

Thema: „Wenn sich die Mitte auflöst…“ – Große und kleine Narrative in Gesellschaft und Religionspädagogik

Programm, Call for Workshops und Call for Poster finden Sie unter folgenden Links:

Vorläufiges Programm 2020 Call for Posters 2020 Call for Workshops 2020

Gemeinsamer Nachwuchsworkshop von AKRK und GwR am 10.-11. September 2020 – verschoben auf 09.-10. September 2021

verschoben auf 09.-10. September 2021

Gemeinsamer Nachwuchsworkshop von AKRK und GwR am 10–11. September 2020

„Projektforum Religionspädagogik: Nachwuchsforscher*innen im Dialog“

09. März 2020

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

sehr herzlich möchten wir Sie und euch zum diesjährigen gemeinsamen Nachwuchsworkshop der Arbeitsgemeinschaft Katholische Religionspädagogik und Katechetik (AKRK) und der Gesellschaft für wissenschaftliche Religionspädagogik (GwR) einladen. Der Workshop wird vom 10. bis 11. September 2020 in Mainz stattfinden, direkt im Anschluss beginnt die gemeinsame Jahrestagung beider Verbände zum Thema „Große und kleine Narrative in Gesellschaft und Religionspädagogik“.

In diesem Jahr bietet der Nachwuchsworkshop die besondere Gelegenheit zur intensiven wissenschaftlichen Vernetzung über die beiden Verbände hinweg. Das Programm wird sich vor allem aus Vorträgen und Diskussionen über die aktuellen Forschungsprojekte der Teilnehmenden zusammensetzen. Zusätzlich ist Zeit für Beratungen über die Situation des Nachwuchses der Religionspädagogik und für Interna der beiden Gruppen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn aus beiden Nachwuchsgruppen möglichst zahlreiche Forschungsprojekte zur Diskussion gestellt würden und möchten Sie ausdrücklich auch dann zu einer Bewerbung ermutigen, falls sich Ihr Projekt noch in einer frühen Phase befindet.

Teilnehmende des Nachwuchsworkshops sind außerdem eingeladen, während der Haupttagung ein Poster zum laufenden oder gerade abgeschlossenen Forschungsprojekt auszustellen. Die Anmeldefrist hierfür ist bereits der 31. Mai 2020. Alle Informationen dazu finden Sie im separaten „Call for Posters“ (www.afrp.de/tagungen/ bzw. www.akrk.eu/category/aktuelles/), unter derselben Adressen ist auch das Programm der Haupttagung hinterlegt.

Auf den nächsten Seiten finden Sie alle Informationen zur Anmeldung. Die Buchung der Unterkunft in Mainz erfolgt über das Anmeldeformular für die Haupttagung, das voraussichtlich Ende April verschickt wird. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte jederzeit gerne per E-mail an uns.

Mit besten Grüßen

Dr. Carina Caruso & Moritz Emmelmann

Anmeldung:

Bitte melden Sie sich bis zum XX.XX.XX per E-mail an  
moritz.emmelmann@theologie.uni-goettingen.de und ccaruso@mail.uni-paderborn.de        
für eine der folgenden Teilnahmevarianten an:

1. Teilnahme mit Vortrag (15 Minuten Referat + 15 Minuten Diskussion) mit einem ca. dreiseitigen Kurzaufsatz zur Vorbereitung für die Teilnehmenden. 

Bei der Anmeldung für einen Vortrag senden Sie bitte ebenfalls bis zum XX.XX. einen Abstract von ca. eineinhalb Seiten mit. Auf dieser Grundlage werden die Vorträge auf die Panels verteilt. Falls die Zeit nicht für alle angemeldeten Vorträge ausreicht, muss aus den Anmeldungen ausgewählt werden. Die Frist für den Kurzaufsatz ist erst der 31. Juli.

2. Diskussionsteilnahme (ohne eigene Projektvorstellung, aber mit akademischem Steckbrief)

Unabhängig von der Teilnahmeart erhalten alle Teilnehmenden nach Ende der Anmeldungszeit einen Steckbrief, der bitte bis zum 31. Juli ausgefüllt werden soll. Die Steckbriefe werden in einem Tagungsreader zusammengestellt.

Informationen auf einen Blick:             

GwR-Nachwuchsworkshop, 10.–11. September 2020   

Ort: Räume der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Tagungseröffnung: Donnerstag, 10. September 2020, 14 Uhr

Anmeldung: bis 14. Juni 2020 per E-mail an      
moritz.emmelmann@theologie.uni-goettingen.de und ccaruso@mail.uni-paderborn.de        

Unterbringung: Erbacherhof (Tagungsort der gemeinsamen Jahrestagung)

Kosten: Die Tagungskosten für die Teilnahme an der Nachwuchstagung betragen ##. Die Kosten für die Teilnahme an der Jahrestagung betragen XX. Informationen hierzu und zur Überweisung finden Sie in den Anmeldeunterlagen zur Haupttagung.